Glückliche Mitarbeiter, glückliche Kunden, glückliche Banken
Unzufriedene Mitarbeiter
Von Zeit zu Zeit liest man über unzufriedene Mitarbeiter. Das kommt auch bei Banken vor und kann vielfältige Gründe haben: Der Druck im Alltagsgeschäft nimmt zu, Freiheiten werden zugunsten von Erfolgs- und Provisionsregelungen eingeschränkt. Der Kunde betrachtet den Bankberater zunehmend mit Misstrauen und als Folge der Finanzkrise werden immer neue Regelungen geschaffen, die die Beratungsleistung transparent, bewertbar und eben auch sanktionierbar machen. So werden systematische Fehler auf die persönliche Ebene delegiert, die Sündenböcke von morgen stehen bereit.
Der ehemalige Traumberuf bekommt Kratzer ab, nicht zuletzt auch, weil Banken den turbulenten Veränderungen in der Umwelt, aufgrund langsamer interner Prozesse und verkrusteter Strukturen, kaum noch gewachsen sind. Die Suche des gut ausgebildeten Mitarbeiters nach Sinn, Wertschätzung, kreativen Freiräumen, flachen Hierarchien, demokratischer Mitentscheidung macht immer häufiger vor Banken halt, d.h. klammert diese als attraktiven Arbeitgeber aus.
Geld motiviert nicht und setzt falsche Impulse
Stopp, das ist jetzt schon ein wenig zu modern. Denn das Unternehmen sich verstärkt Gedanken machen und nach neuen Methoden umsehen müssen, um die Zufriedenheit von Mitarbeitern zu erhalten oder gar zu verbessern, hat auch damit zu tun, dass Geld immer weniger ein hinreichender Motivator für die Erbringung von Leistung ist. Man könnte sagen: Geld allein macht nicht glücklich (alter Film mit Heinz Rühmann und Fernandel) und Herr Rossi fand sein Glück auch nicht im Finanziellen. Ergänzend sei hinzugefügt, dass die Motivation durch Geld und noch mehr Geld nicht ausschließlich positive Ergebnisse hervorgebracht hat und Ressourcen häufig falsch steuert .Gerade die Finanzbranche kann ein Lied davon singen, wobei das Leid des Liedes vor allem auch Unbeteiligte traf.
Wie wäre es mit Glück als Maßstab
Vielleicht läuft in vielen Unternehmen aber auch etwas grundsätzliches falsch. Begeben wir uns kurz auf die Ebene der Makroökonomie. Dort sehen und lesen wir täglich, dass Wachstum nicht zur Erfüllung oder Zufriedenheit von Menschen führen muss. Es ist ja inzwischen wissenschaftlich belegt, dass ab einem bestimmten Durchschnittseinkommen Zufriedenheit nicht mehr zunimmt. Auch wenn immer mehr Geld dazu kommt. Und trotz Phasen jahrelangen Wachstums sind die Menschen in vielen, wenn nicht den meisten westlichen Nationen kein bisschen zufriedener geworden. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall.
Deshalb beginnt man sogar in Ländern wie Großbritannien nach einem alternativen, zumindest aber einem ergänzenden, Mass für den Wohlstand eines Volkes zu suchen . Nicht das Bruttosozialprodukt -das ja ohnehin alle externen Kosten ausblendet – sondern das national Glück, die „Gross National Happiness“ soll Auskunft über den Zustand oder den Erfolg eines Landes geben. Dieses Modell der „Gross National Happiness“ stammt übrigens von Jigme Singye Wangchuck, dem König von Bhutan und ist bereits 40 Jahre alt.
Zurück auf der Ebene der Betriebswirtschaft gilt es nun auch ein solches Modell zur Erfolgsmessung zu finden. Oder gibt es schon eines? Die Gemeinwohlbilanz ist wohl ein erster Ansatz. Wer kennt mehr oder andere Ansätze? Man könnte also von Wachstum auf Glück umstellen bzw. könnte „Glück“ als ergänzenden Maßstab einsetzen. Was wäre wenn sich Unternehmen am Glück Ihrer Mitarbeiter orientieren würden. Was müssten sie bieten und wie ließe sich der Erfolg der Maßnahmen messen. Wären glückliche Mitarbeiter produktiver und welche inhaltliche Dimension hätte Glück im Hinblick auf die Umwelt. Denn was dürfen und können Mitarbeiter tun, um auch das Glück Ihrer Kunden zu optimieren, mit denen sie, wenn es wirklich um die Glücks Maximierung gehen würde, nahezu symbiotisch verbunden wären.
Ein Film zum Thema
http://www.theeconomicsofhappiness.org/
Der Glücks Index
http://www.happyplanetindex.org/
Die Inspiration
http://www.fastcoexist.com/1679289/happiness-is-the-ultimate-economic-indicator
Was Menschen auf dem Sterbebett bereuen
Work Balance: Realtität oder Mythos von Ronni Dentel
http://www.blog.ronny-dentel.de/work-life-balance-realitat-oder-ein-mythos/
Martin Burch
Darf ich an dieser Stelle an Prof. Bruno Frey von der Uni Zürich verweisen: Der ist da ziemlich Fachmann zum Thema und MUSS diesbezüglich erwähnt werden
http://www.econ.uzh.ch/faculty/groupfrey.html