Apokalypse
Apokalyptische Ausmaße
Wenn das Regierungsoberhaupt eines Staates von Apokalypse spricht, dann ist ewas außergewöhnliches passiert. Dem normalen Bürger wird dann aufeinmal klar, dass die Politik oder die politischen Führungskräfte die Lage nicht mehr beherrschen, wenn sie diese überhaupt jemals beherrscht haben. Möglicherweise sind auch einfach nur die der Legitimation dienenden Rationalitäts- und Sicherheitsfassaden zusammen gebrochen (siehe hierzu organisationssoziologische Studien von Perrow und Meyer/Rowan Ende der siebziger Jahre).
Mythos Sicherheit
Innerhalb kürzester Zeit haben wir auf beeindruckende und ebenso beängstigende Art und Weise erleben müssen, dass Restrisiken nicht beherrschbar sind und das Sicherheit ein Mythos bzw. ein gesellschaftliches produziertes Gefühl ist, welches auf Menschen stößt, die dieses verarbeiten und interpretieren. Also entweder keine oder viele Zweifel haben. Oder den Argumentationen folgen, dass es juristische oder wirtschaftliche Sachzwänge gäbe, die aufgrund der globalen Vernetzung Veränderungen nicht zuliessen. Nur da, wo das Leben endet und Teile der Welt dauerhaft nicht mehr als Lebensraum zur Verfügung stehen, da kann es solcheSachzwänge nicht mehr geben.
Die Chance nutzen
Auf eine Apokalypse folgen Veränderungen, die sehr häufig einen Neuanfang bedeuten. Dinge werden (müssen) anders betrachtet und gesehen als vorher.E s wird nach Auswegen und neuen Lösungen gesucht. Machteliten und Lobbyisten bzw. die Bewahrer des die Krise verursachenden Menschenkreises verlieren zumindest kurzzeitig an Bedeutung und Einflussmöglichkeit. Sie taumeln. Können sich aber meistens wieder fangen, wenn man Ihnen genügend Zeit gibt
Das Alte kann aber auch vollständig verschwinden bzw. über den Haufen geschmissen werden. Nach der Finanzkrise ist das nicht passiert. An vielen Stellen erlebt man die alten Praktiken, die Verursacher wurden nicht in Haftung genommen oder nutzen sogar Steuergelder, um sich damit in Form von Marketing- und Vertriebsaktivitäten oder besonders guten Konditionen neu zu positionieren. Die andere Seite weiss oder wusste sich nich entsprechend zu positionieren.
Dies mag daran liegen, dass verbranntes Geld keine radioaktive Strahlung auslöst. Man könnte fast sagen: Umweltrisiken sind demokratisch (Ulrich Beck, Risikogesellschaft) und sie lassen sich nicht verschleiern und leider in der Regel noch nicht einmal wieder gut machen.
Meine persönliche Meinun: Japan darf nie wieder vorkommen. Es ist der Aufruf zur Veränderung nicht nur in der Energiepolitik. Wir brauchen einen konstruktiven Kapitalismus, der Mensch und Natur nicht als Ressourcen betrachtet. Wir alle haben die Möglichkeit an diesen Veränderungen mitzuwirken.
Literatur für mitwirkende
Stéphane Hessels: Empört Euch
Ulrich Beck Risikogesellschaft
Umair Haque The new Capitalist Manifesto
Brett King Bank 2.0
Sei nicht dumm
Dieses Video kursiert gerade im Internet und man könnte den Begriff Atomkraft durch zahlreiche andere Begriffe ersetzen.
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Nuklearkatastrophe in Japan (1) – und die ungelernten Lektionen « Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie
[…] Umwelt- und Atomkatastrophe in Japan hat viele Fragen aufgeworfen, wie Finance 2.0 es beleuchtet. Was wäre ein konstruktiver Kapitalismus? Für die einen ist es der Beginn des […]